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Teil V: Umwelt

Die verfügbaren Energiequellen ziehen nicht alle im selben Maß negative Folgen für die Umwelt oder die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen nach sich. Fossile Energieträger verbrauchen natürliche Ressourcen und sind die Hauptverursacher von Umweltbelastungen. Dagegen wirken sich erneuerbare Energien im Allgemeinen und die Windenergie im Besonderen geringer auf die Umwelt aus und ziehen wesentlich weniger negative Folgen nach sich als herkömmliche Energieträger.

Umweltnutzen

In Kapitel V.1 wird die Methode der Lebenszyklusanalyse zur Bewertung von Emissionen und Umweltfolgen beschrieben und anhand einschlägiger europäischer Untersuchungen dargelegt, welche Emissionen und Umweltauswirkungen durch die Stromerzeugung mit Offshore-Projekten und an Land betriebenen Windparks über deren Lebensdauer hinweg entstehen. Ebenfalls analysiert werden die durch Strom aus Windkraft gegenüber Technologien der Stromerzeugung mit fossilen Energieträgern eingesparten Emissionen und Umweltbelastungen.

Umweltbelastungen

Das Ausmaß der Auswirkungen von Windenergie auf die Umwelt ist wesentlich geringer als die durch herkömmliche Energiequellen verursachten Belastungen. Dennoch müssen auch die durch Windkraft entstehenden Umweltfolgen eingeschätzt werden. Mögliche nachteilige Einflüsse auf Fauna und nahe liegende Siedlungen wurden sowohl für Offshore- als auch für Land-Projekte untersucht. Die einzelnen Umweltbelastungen, darunter die Folgen für das Landschaftsbild, der Geräuschpegel, die Auswirkungen auf Vogelwelt und Populationen von Meeresorganismen sowie elektromagnetische Interferenzen, werden in Kapitel V.2 behandelt.

Die Windenergie wird durch die Verringerung von CO2-Emissionen bei der Energieerzeugung eine Schlüsselposition bei der Eindämmung des Klimawandels besetzen. Die Entstehung internationaler Märkte für Emissionszertifikate, die durch die flexiblen Mechanismen des Kyoto-Protokolls befördert wurde, sowie die Verbesserung regionaler Emissionshandelssysteme wie das EU-ETS könnten zusätzliche Anreize für Entwicklung und Einsatz von Technologien für erneuerbare Energien, insbesondere der Windenergie, schaffen.

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Politische Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels

Die Windkraft verfügt über das Potenzial, die CO2-Emissionen bei der Energieerzeugung drastisch zu senken. Kapitel V.3 bietet einen Überblick zur Entwicklung des internationalen Emissionsrechtehandels, bewertet die Auswirkungen des Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism) und der Gemeinsamen Umsetzung (Joint Implementation) auf die Windenergie und skizziert den Weg zu einer Klimaordnung für die Zeit nach 2012. Das Kapitel enthält darüber hinaus eine Zusammenfassung zum europäischen Emissionshandelssystem EU-ETS mit einer Erörterung der bisherigen Leistungen, des Zuteilungsverfahrens und Vorschlägen für die Zeit nach 2012.

Externe Effekte und Windenergie im Vergleich zu anderen Technologien

Externe Effekte und die Kosten der Umweltbelastungen werden von den Elektrizitätsmärkten bisher nicht berücksichtigt. Daher ist es wichtig, dass die externen Effekte der verschiedenen Stromerzeugungstechnologien mit den entsprechenden externen Kosten ermittelt werden. Auf dieser Grundlage können dann die externen mit den internen Kosten der Elektrizität und konkurrierende Energieerzeugungssysteme, z. B. herkömmliche Stromerzeugungstechnologien, mit der Windenergie verglichen werden (Kapitel V.4).

Die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen zu externen Kosten der Stromerzeugung wurden Ende der 80er Jahre durchgeführt, unter denen die Externalities-of-Energy-Studie (ExternE) an erster Stelle steht. In dieser Studie wurde der Versuch unternommen, ein konsistentes Verfahren zur Bewertung der externen Effekte von Stromerzeugungstechnologien zu entwickeln. Untersuchungen und Verfahren des ExternE-Projekts werden regelmäßig überarbeitet. Das Projekt bewertet die externen Kosten von Windenergie mit weniger als 0,26 ct€/kWh. Für die herkömmliche Stromerzeugung auf Grundlage fossiler Brennstoffe sind diese Kosten deutlich höher.

In den Kapiteln V.4 und V.5 stellt Windenergie - Die Fakten die Ergebnisse empirischer Analysen zu Emissionen und externen Kosten zur Verfügung, die in den einzelnen EU-27-Staaten in den Jahren 2007, 2020 und 2030 über den Ersatz herkömmlicher fossiler Energieträger durch Windenergie eingespart werden. Für 2007 beläuft sich die Summe der eingesparten externen Kosten auf über 10 Milliarden Euro, und mit der Erhöhung des Windenergieanteils in den nächsten Jahrzehnten wird ein Anstieg dieser Zahl erwartet (Tabelle S.5).

Tabelle S.5 Eingesparte externe Kosten der Energieerzeugung

  2007 2020 (Schätzung) 2030 (Schätzung)
Durch Windenergie eingesparte externe Kosten
(Mrd. Euro, Preise von 2007)
10,2 32,9 69,2

Anmerkung:

Eine der Voraussetzungen für die komplette Ausschöpfung des für 2020 und 2030 erwarteten Umweltnutzens besteht in der fortlaufenden Anpassung der finanziellen Förderinstrumente und der Beseitigung von Hindernissen für die Marktintegration der Windenergie.

Akzeptanz von Windenergie und Windparks in der Gesellschaft

Die Erfahrungen mit der Windenergie in der EU zeigen, dass die Befürwortung durch die Gesellschaft für den Erfolg der Entwicklung von Windenergie entscheidend ist (Kapitel V.6). Die soziologische Forschung zur Windenergie konzentriert sich bisher auf drei Hauptaspekte:

  1. Bewertung des Grades an Unterstützung der Windenergie durch die Öffentlichkeit (öffentliche Befürwortung);
  2. Bestimmung und Analyse der gesellschaftlichen Reaktionen auf lokaler Ebene (kommunale Befürwortung);
  3. Analyse der Schlüsselfaktoren für die Akzeptanz durch wichtige Interessengruppen und politische Entscheidungsträger (Befürwortung durch Interessengruppen).

Die Vorgehensweise bei der Entwicklung und Verwaltung von Windparks und die Art, wie die Öffentlichkeit damit umgeht, ist möglicherweise viel wichtiger bei der Herausbildung der gesellschaftlichen Reaktionen auf neue Projekte als die physischen oder technischen Merkmale dieser Technologie an sich. Diese Faktoren wirken sich nämlich entscheidend auf die Beziehungen zwischen betroffenen Kommunen, Entwicklern und Behörden aus. Für den Umgang mit der gesellschaftlichen Akzeptanz technologischer Belange gibt es keine festen Regeln. Durch die angemessene Berücksichtigung dieser vielfältigen Aspekte können Entwickler und Behörden jedoch aus bereits gemachten Erfahrungen lernen und Wege finden, die öffentliche Befürwortung der Entwicklung von Windenergie aufrechtzuerhalten und zu steigern.

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